Neem - mehr als ein biologisches Pflanzenschutzmittel für unseren Garten

Woher stammt das Wort „Neem“ und für welche Kulturen darf es eingesetzt?

Das Wort „Neem“ stammt aus dem Ursprung aller indoeuropäischen Sprachen und bedeutet „Heilspender“ und „Krankheitserleichterer“.

Woraus wird der Wirkstoff Neem gewonnen?
Neem wird vom gleichnamigen Baum (Azadirachta indica) gewonnen. Der Baum stammt aus Pakistan und Indien. Aus dem Samen des Baumes wird das Neemöl herausgepresst. Der Inhaltsstoffe des Öls das Azadirachtin, wird gegen saugende und beißende Insekten eingesetzt. Der Einsatz als Pflanzenschutzmittel kann im Sprüh- oder/und Gießverfahren angewendet werden.

Gegen welche Schädlinge kann ich Neem einsetzen?
Blattläuse, Raupen, Minierfliegen, Weiße Fliege, Frostspanner, Buchsbaumzünsler, Trauermücken(+Larven) in Gefäßen, Kartoffelkäfer (+ Larve), Thripse, Lilienkäfer, Zikade und auch Schnecken.

Welche Wirkung besitzt Neem als Pflanzenschutzmittel?

Neem ist teilsystemisch und wird im Pflanzengewebe transportiert. Neem stört die Häutung zwischen den einzelnen Stadien von Insekten (von Larve zu Larve, Larve zu Puppe und Puppe zum Vollinsekt).
Der Wirkstoff wird sowohl bei Kontakt mit dem Insektenkörper als auch über die Nahrung aufgenommen.

Darf das Pflanzenschutzmittel im ökologischen/biologischen Landbau eingesetzt werden?
Ja, es erfüllt die EG-Öko-Basisverordung Nr. 834/2007.

Sind die Neem-Produkte bienengefählich?

Nein, genaue Kennzeichnung lautet BN664 (B4), also nicht bienengefährlich.

Wie lang ist die Wartezeit bei den Neem-Pflanzenschutzmitteln?

Je nach Einsatz bis zu 14 Tagen. 

Was sollte man zur Anwendung von Neem beachten und wissen?
Den besten Behandlungserfolg erzielt man, wenn die frühen Insektenstadien Raupe und Larve getroffen werden. Zur Behandlung ist es wichtig die Blätter komplett zu benetzen. Eine Gießbehandlung z.B. gegen Trauermücken in Gefäßen ist gut möglich. Nicht bei Temperaturen über 25 Grad und direkter Sonne anwenden. Die Schädlinge werden schon wenige Stunden nach der Behandlung inaktiv und stellen ihre Nahrungsaufnahme ein und sterben nach wenigen Tagen ab.

Wo sollte das Mittel nicht angewendet werden?
Auf versiegelten Flächen und in unmittelbarer Nähe von Gewässern. Das Mittel ist giftig für Fische und Fischnährtiere.

Welche weiteren Wirkungen kann Neem auf unsere Pflanzen aufweisen?

Als Dünger, die mit Neem angereichert sind, wirken sich positiv auf ein gesundes und stärkeres Pflanzenwachstum aus. Der sogenannte „Neempresskuchen“ enthält viele wichtige Pflanzennähstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Neem macht unsere Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und ist pflanzenstärkend.

 Welche Produkte von Neem bietet uns der Handel an?

Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied Fachberatung

09/2023